Was ich mache? Ich pflücke Äpfel, reife Äpfel

Ich stamme aus Bree. Das bedeutet das meine Nase, Gehör und sonstige Sinneswahrnehmungen gegenüber der typischen Sinneseindrücke in Bree derart abgestumpft sind das ist sie schlicht nicht mehr wahrnehme.

Was schon einmal dazu führen kann das ist Menschen um mich herum erst dann realisiere wenn sie mich anrempeln oder sie von anderen Eindrücken hervorgehoben werden die meine Aufmerksamkeit erregen.

Das Klimpern von Geld in einer Geldkatze zum Beispiel.

Ein kurzer Blick nach rechts, ein sachtes Lächeln später und ich werde wieder daran erinnert meine Finger lieber dort zu lassen wo sie sind, in den Hosentaschen. Das letzte Mal als er mich beim Stehlen erwischte saß seine Hand locker.

Auf der anderen Seite des Schankraumes dreht derweil Dujan seine Runden, der scheint mehr Glück zu haben und keinen schwarzhaarigen Aufpasser, aber dafür pennt er immer noch in der Gosse, ich habe hingegen ein weiches Bett. Es bringt mich zum Grinsen, meine eine Arbeit lohnt sich eben doch auf gewisse Weise. Ein kleiner Aufstieg eben.

Ein kurzer getauschter Blick und ein Satz der an Belanglosigkeit scheinbar kaum zu übertreffen ist und mein Cousin schlängelt sich unbemerkt wie ein Lufthauch durch die stinkenden Massen des Ponys und pflückt den Geldbeutel meiner und nun seiner Begierde wie einen reifen Apfel.

Die Straße spricht ihre eigene Sprache und diese ist eine Andere als die meiner… Arbeitgeber.

Vielleicht ist der Blonde ja irgendwann schlau genug sie zu verstehen, gut möglich das er es schon kann, was ich vom Schinder neben mir nicht glaube. Dieser verzieht das Gesicht, er hat den Apfel gesehen, es beruhigt mich das nicht nur ich seinen Augen nicht entgangen bin.

Eine sachte, fast schon zufällige Berührung meiner Hand und das kantige Gesicht des Schinders, des Bären, entspannt sich. Er ist beruhigt, aber nicht besänftigt und die Strafe wird am Ende mich treffen, dafür sollte ich Dujan mindestens um diesen Geldbeutel erleichtern.

Der Schwarzhaarige rührt sich, geht ohne ein Wort zu sagen hinaus und ich  folge ihm ebenso schweigend.

Als die Tür des Pony hinter mir zufällt und die letzen halben Sätze in meinen Ohren verklingen ohne gehört geworden zu sein, wird mir bewusst, dass es klar ist was der Schinder von mir will, aber nicht was der Blonde im Sinn hat.

Er spricht eben eine andere Sprache als ich.

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